Parrblatt sommer 2024


Liebe Leserinnen und Leser.

Wir möchten ihnen mit unserem neuen Pfarrblatt eine gute Zeit in diesen Sommer wünschen. In all den gesellschaftlichen Umbrüchen und klimatischen Veränderungen brauchen wir Orte, die uns Hoffnung geben und ermutigen. Wir brauchen Menschen, die voraus gehen, anpacken, für andere da sind und uns daran erinnern,
welche Kraft Gemeinschaft geben kann.

Wir möchten mit unserer Arbeit dazu beitragen und freuen uns, dass viele unsere Kirche als bereichernden, schönen und erholsamen Raum erleben können. Ob sie nur selten da sind, oder immer wieder - sie sind jederzeit herzlich willkommen.

Unsere Liturgie, in den Sonntagsgottesdiensten und zu besonderen Anlässen, soll ansprechend und wohltuend sein, in Freude und Trauer. Stille und Musik in vielfältiger Form darf nicht fehlen.

Wir berichten in dieser Ausgabe auch vom gemeinsamen Feiern in den letzten Monaten, das unter Mithilfe vieler Frauen, Männer und Jugendlicher große Freude bereitete.

Neben aktuellen Mitteilungen aus unserer Pfarrgemeinde finden sie auch das Nachdenken über das Beten. Und weil die Armut gerade in der Urlaubszeit vielen besonders weh tut, haben wir dieses Thema einfließen lassen. Christengemeinden haben den Auftrag denen zu helfen, die in Not sind.

Für die Planung in den Herbst lesen sie über die neuen Gottesdienstzeiten und nächsten Kulturpunkte, zu denen wir freundlich einladen.

Und sollten sie neu sein in unserer Gemeinde und Interesse an unserem pfarrlichen Leben haben, besuchen sie uns doch im Pfarrbüro. Die Tür des Pastoralhauses steht allen offen.

Aus dem Pastoralhaus Elisabeth Schwendinger, Isabella Kuster, Gabriele Napetschnig

 

Vater unser, der du bist im Himmel ...
Seit 2000 Jahren wird dieses Gebet von unzähligen Menschen in
vielen Sprachen gebetet - wie vertraut ist es uns.
Wie ungeheuerlich aber waren diese Worte, als sie zum ersten Mal
gesprochen wurden. Diesen mächtigen, fernen, unergründlichen,
unaussprechlichen Gott »Vater« zu nennen, das war etwas Neues.
Eine neue Zeit, eine neue Form des Betens hatte begonnen.
Welche Zeit des Betens ist heute? Welche Form des Betens ist
heute passend?
Sind die Worte, die wir beten gute Worte? Eröffnen sie uns neue
Räume, geben sie Kraft und Hoffnung und Richtung?
Wie können wir gute Worte finden für das, was zum Ausdruck kommen
mag. Viele gute Worte sind gesprochen und aufgeschrieben
worden im Laufe der Zeiten, sie stehen uns zur Verfügung.
Neben diesen und unseren eigenen Worten
hilft uns die Stille, auch Musik und Bewegung lassen uns
mit Leib und Seele beten.
Ich finde, dass es wichtig ist, Ausdruck zu finden für das, was uns bewegt, für das was unser Inneres nährt und formt, für das was unser Vertrauen stärkt. Ich finde, dass es wichtig ist sich immer wieder mit Gott zu verbinden. So kann unser Beten uns stärken, damit wir in dieser turbulenten Welt Halt und Stütze und Hoffnung sein können.
Ruth Sturm

 

Aus dem Matthäus Evangelium
So aber sollt ihr beten:
Unser Vater, du in den Himmeln!
Heilig sich weise dein Name.
Dein Königtum komme.
Dein Wille geschehe
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser Brot für morgen gib uns heute.
Und lass uns nach unser Verschulden,
wie auch wir nachgelassen haben unseren Schuldnern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern entreiße uns dem Bösen.
MT 6,9 - 13

 

Pfarrverband Fußach-Gaißau-Höchst
Seit September 2023 ist der »kleine« Pfarrverband Höchst-Gaißau
zum größeren Pfarrverband Fußach-Gaißau-Höchst erweitert worden.
Gemeinsame Planung, wechselseitige Anregung, gegenseitige
Hilfe ... Das sind die zugrunde liegenden Ziele.
In Höchst, Gaißau und Fußach leben derzeit ungefähr 14.300 Menschen:
Familien, alleinerziehende Frauen und Männer, Arbeiter
und Angestellte, Arbeitssuchende und Pensionisten, Unternehmer,
Schüler und Schülerinnen, junge und alte Menschen. Die drei
Gemeinden sind eigenständig, haben ihre jeweils eigenen Feste,
Schwerpunkte, Sorgen. Große und kleinere Firmen, Schulen und
eine Vielzahl an Geschäften finden sich hier im Rheindelta. Neben
Katholiken gibt es Evangelische, Orthodoxe, Moslems und auch
solche, die keiner Religion zugehörig sind. Ganz viele verschiedene
Sprachen kann man hören.
Wie gut fügt sich in dieses Bild dann unser neuer Pfarrer Ioan Sandor.
Er stammt aus Rumänien, einem Land an der Grenze zwischen
Okzident und Orient, die Donau mündet dort ins Schwarze Meer.
Die einzigartige Originalität der Kultur zählt zur Struktur des Landes.
Ioan Sandor trägt nun die Letztverantwortung für die Leitung
des Seelsorgeraumes Fußach-Gaißau-Höchst.
Unser Pastoralteam, der Pfarrgemeinderat, der Pfarrkirchenrat
werden ihn unterstützen, beraten und ermutigen.
Am 22. Mai 2024 haben die in der jeweiligen Pfarrei Verantwortlichen
im Pfarrzentrum in Fußach eine gemeinsame Zusammenkunft
organisiert mit den Fragen:
Worin besteht die Charakteristik jeder Christengemeinde? Was bedeutet
das konkret, in einem solchen Pfarrverband zu leben und
Verantwortung zu tragen?

 

In einem ersten Schritt ist die Gottesdienstordnung für 2024/25
festgelegt werden. Für uns in Fußach bedeutet das, dass wir den
Sonntagsgottesdienst ab 8. September auf 8.45 Uhr verlegen werden.
Gaißau hat das schon im Jahr 2022/23 umgesetzt.

Ab 8. September 2024 soll nun für ein Jahr gelten:

  • Am Samstag um 19 Uhr ist Gottesdienst in Höchst, zusätzlich
  • auch am Sonntagvormittag.
  • Sonntags um 8.45 Uhr ist Gottesdienst in Fußach.
  • Sonntags um 10 Uhr ist Gottesdienst in Gaißau.

Das Format des Gottesdienstes wird jeweils im Wochenprogramm
verlautbart. In diesem kommenden Jahr werden wir Erfahrungen
sammeln und sehen, wie wir das in der nächsten Zeit beibehalten,
verändern oder anreichern müssen. Ein Weg, den wir mutig und
gern in Solidarität mit Höchst und Gaißau angehen.


Drei fundamentale Grundsätze möchte ich gerne zum Pfarrverband
Fußach-Gaißau-Höchst anmerken:

  1. Die einzelnen Christengemeinden müssen ihre Eigenständigkeit behalten und auch gut verankern.
  2. Unser Pfarrer Ioan Sandor darf nicht von einem Ort zum anderen gehetzt werden, sondern soll sich in jeder Gemeinde beheimatet wissen.
  3. Sowohl in der Gottesdienstordnung als auch in der Gestaltungdes pastoralen Dienstes möchten wir für eine akzeptable Ausgewogenheit sorgen.

Sepp Franz, Pfr. emeritus

 

Fronleichnam und Fest am Kirchplatz
Fronleichnam steht in enger Verbindung mit dem Gründonnerstag,
es ist das Hochfest in der katholischen Kirche, bei dem der Glaube
an die Eucharistie nach außen dargestellt wird, der feierliche Dank
für das Sakrament der Einheit. »Tut dies zu meinem Gedächtnis.«
Diesem Fest wollten wir einen besonderen Rahmen geben. Gemeinsam
mit den Pfarren Gaißau und Höchst konnten wir den Gottesdienst
in Fußach feiern, überwältigend eingebettet im Gesang
des Chores St.Nikolaus und in die Musik des Musikverein Fußach
sowie ins fröhliche Singen der Kinder des Schulchores.
Drei (!) Priester - Pfarrer Sepp Franz, Pfarrer Ioan Sandor und Neupriester
Agil Raju - haben zelebriert, was für ein Luxus im kleinen
Fußach.
Und alle GottesdienstbesucherInnen bekamen Gelegenheit, die
Monstranz mit Blumen zu schmücken, zum Bekenntnis und Dank
der Allgegenwart Gottes.
Ein beeindruckender Gottesdienst, bei dem viele Kinder mitwirkten;
mitgestaltet vom Kinder- und Jugendliturgiekreis.
Fronleichnam - das öffentliche Bekenntnis des Christseins - ein
Fest nach außen. Fast nahtlos gingen die Feierlichkeiten in das
»Fest am Kirchplatz« - unser Fest nach außen - über.
Fröhliches Zusammensitzen und gemeinsames Mahl halten, ergibt
Sinn. Somit steht es nicht in Konkurrenz zu Fronleichnam, sondern
wirkt als Betonung des Besonderen: Wir dürfen unseren Glauben
feiern. Ein schönes Erlebnis unter dem Zeichen der fliegenden
Monstranz.
Ein herzlicher Dank gebührt allen, die dieses Fest möglich gemacht
haben: der Theatergruppe, die schon viele Jahre begeistert mithilft,
dem Pfarrgemeinderat, dem MV Fußach für ihr Musizieren, den
KuchenbäckerInnen und allen Heinzelmännchen im Hintergrund.
Fronleichnam und Fest am Kirchplatz - eine gelungene Hochzeit.
Werner Kögl

Foto: »Lupinien« von Roswitha Rosenstein

 

Fahnenweihe
Am Sonntag, den 5. Mai 2024, gestalteten in ganz Vorarlberg
Musikvereine in den Gemeinden die Gottesdienste, da der Vorarlberger
Blasmusikverband sein 100-jähriges Bestehen dieses Jahr
feiert.
Auch in Fußach gab es eine musikalische Gestaltung mit den Mini
und Young Stars, den beiden Jugendkapellen des Musikvereins
Fußach. Unter der Leitung von Kapellmeisterin Sarah March begleiteten
die jungen MusikerInnen den Wortgottesdienst musikalisch.
Im Anschluss an den Wortgottesdienst gab es einen weiteren Höhepunkt,
nämlich die Fahnenweihe der neuen Jugendkapellenfahnen
durch Pfarrer Sepp Franz. Die neuen Fahnen wurden vor dem
Altar niedergelegt und die beiden Jungmusikanten David Niederer,
stellvertretend für die Mini Stars, und Arthur Kuster, stellvertretend
für die Young Stars, durften die neu geweihten Fahnen im
Anschluss an die Weihung den Anwesenden präsentieren und hinaustragen.
Begleitet wurden die beiden Jungmusikanten von Fahnengota
Christine Keller und Jugendreferentin Christina March. Es
war ein schöner Moment, die neuen Fahnen zu weihen, die unsere
Gemeinschaft und den Zusammenhalt im Verein symbolisieren
sollen. Die Fahnenweihe und das 100-jährige Jubiläum sind für uns
zwei Zeichen des gemeinsamen Musizierens und der generationsübergreifenden
Freundschaft und dem Zusammenhalt.
Christina March

 

Firmung
Im Jänner 2024 begann für 20 Mädchen und Buben aus Fußach
die Firmvorbereitung. Insgesamt fünf Firmtreffen standen auf dem
Programm.
Im Zentrum aller Workshops stand der Wunsch, die Kinder in ihrer
Einzigartigkeit zu bestärken und sie an die »große Heilige Kraft«,
die jedem von uns innewohnt, zu erinnern. Gleichzeitig sollten sie
bemerken, wie viel sie als Gruppe bewirken können.
Die Ausrichtung des Suppentags am Palmsonntag ist dafür das
beste Beispiel. Gemeinsam mit Eltern, Patinnen und Paten ließen
die Firmlinge dies alte Tradition in Fußach wieder aufleben - eine
große Freude für viele Menschen in der Pfarrgemeinde. Die gesammelten
Spenden wurden dem Förderverein Bethlehem Akademie
Dar-al Kalima e.V. gespendet. Das Geld ermöglicht zwei
Studentinnen und zwei Studenten, ihr Studium in Bethlehem zu
beenden.
Alle Treffen hatten gemeinsam: Die Kinder hatten Gelegenheit Zeit
mit aktuellen und ehemaligen SchulkollegInnen zu verbringen und
haben dies sichtlich genossen. Gleichzeit war es eine vielfach genützte
Gelegenheit Quality Time mit den Patinnen und Paten zu
verbringen. Für das leibliche Wohl war, dank der Unterstützung von
Eltern, Patinnen und Paten, stets bestens gesorgt.
Am 16. Juni war der große Tag gekommen. Sehr zur Freude aller,
schien nach gefühlt unendlich vielen Regentagen die Sonne vom
blauen Himmel. Bischofsvikar Msgr. Rudolf Bischof spendete den
Firmsegen. Getragen wurde der Gottesdienst von der Orgelmusik
von Danaila Deleva und Gesang, Klavier und Kontrabass von Lisa,
Bernd und Thomas Nagel.
Der perfekte Abschluss einer intensiven Zeit.
Isabella Kuster

 

Armut wahrnehmen und helfen
Die Hilfsorganisation »Jugend Eine Welt« berichtet: Aktuellen
Schätzungen zufolge leben weltweit 150 Millionen Kinder und
Jugendliche auf der Straße. Hunger, Armut, Gewalt, Menschenhandel,
Drogen und Prostitution sind ihr Umfeld. Die meisten leben in
den großen Millionen-Metropolen bevölkerungsreicher Länder.
In Deutschland ist 2023 laut Statistischem Bundesamt rund ein
Fünftel der Bevölkerung, das sind 17,7 Millionen Menschen, von
Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Essen gehen, Urlaub
buchen, neue Möbel kaufen ... das können sich viele nicht leisten.
Besonders von Armut und Ausgrenzung bedroht sind neben Kindern
Alleinerzieherinnen (48%), Arbeitslose (33%) und alleinstehende
Frauen in der Pension (30%). Mit großen Problemen sind
Menschen mit chronischer Erkrankung konfrontiert. Und die hohen
Wohnkosten bringen viele an den Rand.
So lesen wir, wenn wir ein wenig suchen, in allen einschlägigen
Medien. Und: Bei uns wird es wohl ähnlich sein.
Zu einer Grundaufgabe im Christentum zählt die Diakonia ... vom
griechischen Wort »diakonein« - dienen, bedienen. Diakonie ist
eine Kraft, eine Bewegung, Hoffnung. In ihr findet sich das Auge
für den Bedrohten, für die am Rand Lebende, das Auge für die Armut.
Auch uns ist diese Grundaufgabe anvertraut.
Sie besteht in der Einstellung als auf Jesus Christus Getaufte,
natürlich auch auf der finanziellen Ebene.

 

DI Rudolf Wörndle hat im Jahr 1990 das Konto »Verschämte Not«
auf den Weg gebracht. Eine kleine Gruppe hat es verwaltet … immer
mit der Frage: Wer in unserer Gemeinschaft ist von Armut bedroht?
Weil Armut und soziale Ausgrenzung miteinander vernetzt
sind, ist es außerordentlich schwierig, das auch wahrzunehmen.
Die Frauen und Männer dieser Gruppe haben sich dieser Aufgabe
in allen Jahren verantwortungsbewusst gestellt. Das Konto »Verschämte
Not« besteht immer noch.
Dazu gibt es jetzt auch das Konto »Malach« - Engel. Dieses Konto
soll vor allem jenen helfen, die einen Engel für ihre kleine, bedrohte
Welt brauchen. Das Ziel jeder Spende bleibt nach wie vor: Armut
und soziale Ausgrenzung wahrnehmen und in unseren Möglichkeiten
helfen.
Wir sehen die Diakonie auf der pastoralen und auch auf der finanziellen
Ebene als verpflichtende Aufgabe unserer Christengemeinde.
Sepp Franz, Pfr. emeritus

Foto: »Firmlinge« von Mario Debortoli

Lina bindet sich die Schuhe
Langerwartet öffne ich mit großer Freude das kleine Paket aus
Luzern. Druckfrisch liegt das Buch von Marlise Küng vor mir. Grün
der Titel auf dem hellen Cover, auf dem Baumäste mit jungen Blättern
in den Himmel ragen. Auch der Buchdeckel in grünem Leinen,
und ein schmales rotes Band ladet zum Blättern ein. Im Klappentext
steht zu lesen:
Abschreiben. Ohne Fehler. Mit der Tintenfeder. Jeder Buchstabe
muss in ein Häuschen. Große Buchstaben sind doppelt so groß
wie kleine.
Keine Schräglage. Unterlängen nur bis zur Doppellinie. Endbuchstaben
setzt Lina allein auf eine neue Zeile oder zerquetscht sie,
damit das ganze Wort Platz hat. Ihr passieren keine »Tolggen«.
Wenn ich erwachsen bin, dann verdiene ich so viel Geld, dass ich
alles Kaputtgegangene wegwerfen und nichts flicken muss, sagt
Lina.
Lina liebt das Dunkelrot der Pfingstrosen.
Ich beginne zu lesen und tauche ein in die Geschichte der kleinen
Lina in den 50er Jahren. Der Vater trinkt und lässt seinem Unglück
in Wutausbrüchen seinen Lauf. Die Mutter hadert und schweigt.
Lina versucht sich zu schützen. Sie geht gerne in die Schule und in
die Kirche. Es sind Räume, die ihr Freiheiten geben. Auch mit ihren
Geschwistern gelingen manchmal kleine Fluchten. Sie geht ihren
Weg zum Erwachsenwerden in großer Eigenständigkeit, mit vielen
Fragen und genauem Hinschauen.
Vom kargen Leben in ihrer Familie geprägt, verlässt sie später das
kleine Dorf in der Innerschweiz und macht eine Lehre in einer Anwaltskanzlei.
Lernen, das will sie, weiterlernen, für das Primarlehrerinnendiplom.
Als junge Frau findet Lina Gleichgesinnte. Sie leitet
Jugendlager und begleitet Wanderwochen. Verliebt sich zum
ersten Mal, in eine Frau. Das Glück hält nicht lange. Mit Schmerz
umzugehen, auch das gehört zu ihrem Weg.
Die Erzählung von Marlise Küng berührt in ihrer Sorgfalt und Klarheit.
Viel eigenes Erleben kommt darin zur Sprache. Es ist eine
befreiende und mutmachende Geschichte.

 

Zur Autorin
Marlise Küng ist 1950 im Kanton Aargau geboren und ist promovierte
Erziehungswissenschaftlerin. Sie hat in verschiedenen Fachzeitschriften
und Sammelbänden publiziert. »Lina bindet sich die
Schuhe« ist ihr erster Roman.

Wir freuen uns sehr, dass wir sie nun zu einer Lesung aus ihrem
neuen Buch einladen dürfen. Dazu wird Clarigna Küng aus dem
Appenzell mit ihrer Geige und Stimme musizieren.
Am Sonntag, 6. Oktober um 19 Uhr in unserer Kirche.
Danach laden wir zu einem Umtrunk in den Pfarrsaal.
Sie sind herzlich willkommen.
Elisabeth Schwendinger

 

Foto: »Meer vor unserer Haustür« von Roswitha Rosenstein

 

Sonntagsmarkt in Versailles
Es leuchten die Erdbeeren in den Körbchen
dir zur Ehre
frische Fische Thun und Forelle
schillern für dich
drei Salatköpfe à zehn Francs
beten
herbes de Provence neben Porree Zwiebeln Knoblauch
Es ist Kirschsaison Berge dunklen Kirschfleischs an jedem
Stängel ein Hintern schön
Sonntagssellerie Auberginen
Lavendelbüsche
singen Choral
ein Stand voller Rosen teeigen weißen und roten
Hühner Kälber an Haken Stellagen voll
Brie Roquefort voller
Eier und Champignons
Nelken im Morgenwind
Chartreswind
Preisgesang:
Wessen Himbeeren sind besser
mesdames
wessen Himbeeren sind billiger
messieursdames
der Samt der Pfirsiche lobt dich
die Schnittlauchbüschel in den Einkaufstaschen wippen
halleluja
Hände falten sich um geknickte Baguettes und braune
Milchflaschen
(in der Schloßkapelle der Platz wo der Thron stand: Leer)
Willibald Feinig

 

Dank an Nicole Kögl
Selten habe ich eine junge Frau kennengelernt, die solch gute
Arbeit leistet und sich trotzdem am liebsten im Hintergrund hält.
Nicole Kögl. Als Religionslehrerin erzählt sie den Schülerinnen und
Schülern auf beeindruckende Weise Geschichten aus der Bibel und
Wissenswertes rund um das Thema Religion. Dank zahlreicher, kreativer
Basteleien dürfen Eltern und Geschwister zu Hause daran
teilhaben. Bei spontanen Besuchen in der Kirche spielt Nicole an
der Orgel und die Kinder erlernen mit großer Freude die für Fußach
typischen Kirchenlieder.
Auch in die Pfarrgemeinde hat sich Nicole mit ihrer Gabe, Kinder
genau dort abzuholen, wo sie gerade stehen, eingebracht. Gemeinsam
mit ihrem Vater Werner hat sie in den letzten Jahren neue Ministrantinnen
und Ministranten ausgebildet. Ein großes Glück für
alle!
Nun hat sich Nicole entschieden, einen neuen Weg zu gehen.
Nicole, im Namen des PGR Fußach und der gesamten Pfarrgemeinde
möchte ich mich für deine tolle Arbeit als Religionslehrerin
bedanken. Es wäre schön, wenn wir dich weiterhin für unsere Minis
»buchen« dürfen - sofern du in der Nähe bist.
Jedenfalls wünschen wir dir alles erdenklich Gute für deine private
und berufliche Zukunft!
Isabella Kuster

 

Ein Psalm Davids.
Der HERR ist mein Hirt, mir mangelt nichts,
er weidet mich auf grünen Auen.
Zur Ruhe am Wasser führt er mich,
neues Leben gibt er mir.
Er leitet mich auf Pfaden der Gerechtigkeit
um seines Namens willen.
Wandere ich auch im finstern Tal, fürchte ich kein Unheil,
denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab,
sie trösten mich.
Du deckst mir den Tisch im Angesicht meiner Feinde.
Du salbst mein Haupt mit Öl, übervoll ist mein Becher.
Güte und Gnade werden mir folgen alle meine Tage,
und ich werde zurückkehren ins Haus des HERRN
mein Leben lang.
Übersetzung: Die Zürcher Bibel